Zahlen & Fakten |
Die Einwohnerzahl
in Deutschland wird bei stärkerer Zuwanderung (jährlich 200.000 Personen)
von 82,5 Mio. (Ende 2015) auf 73,1 Mio. im Jahr 2060 sinken. Bei schwächerer
Zuwanderung (jährlich 100.000 Personen) wird sie auf 67,6 Mio. sinken.
Nach der Sterbetafel
2014/16 werden Männer heute durchschnittlich 78,4 Jahre alt. Ihre Lebenserwartung
steigt 2060 auf 84,8 Jahre. Frauen erreichen heute durchschnittlich 83,4 Lebensjahre,
im Jahr 2060 werden das voraussichtlich 88,8 Lebensjahre sein.
Männer, die
im Jahr 2060 ihren 65. Geburtstag feiern, können mit weiteren 22 Lebensjahren
rechnen, 65-jährige Frauen sogar mit weiteren 25 Lebensjahren.
Im Jahr 2013 war
rund jeder Fünfte (21% der Gesamtbevölkerung) 65 Jahre und älter.
Im Jahr 2060 wird das jeder Dritte (33% der Gesamtbevölkerung) sein.
Im Jahr 2013 waren
4,4 Mio. Menschen (= 5,3% der Gesamtbevölkerung) 80 Jahre und älter.
Im Jahr 2060 werden das knapp 9 Mio. Menschen sein (= 13% der Gesamtbevölkerung).
Im Jahr 2013 waren
49,2 Mio. der Einwohner/innen in Deutschland (= 61% der Gesamtbevölkerung)
zwischen 20 und 64 Jahre alt. Im Jahr 2060 werden das ca. 38 Mio. (= 51%) sein.
Im Jahr 2013 standen
100 Menschen im Erwerbsalter (20 - 64 Jahre) 34 Menschen im Alter über
65 Jahre gegenüber. Im Jahr 2060 wird dieses Verhältnis 100 zu 65
Menschen (bei stärkerer Zuwanderung) bzw. 100 zu 61 Menschen (bei schwächerer
Zuwanderung) betragen.
Quellen: Statistisches Bundesamt (destatis.de), 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Stand 2015; de.statista.com
In Deutschland lebten
im Dezember 2017 3,41 Mio. Pflegebedürftige im Sinne des SGB XI. Das sind
0,55 Mio. (19%) mehr als im Dezember 2015. Diese starke Zunahme wird überwiegend
auf den neu eingeführten Pflegebedürftigkeitsbegriff begründet.
Die meisten Pflegebedürftigen
haben Pflegegrad 2 (1,57 Mio.) bzw. 3 (1,02 Mio.).
Die meisten Pflegebedürftigen
sind zwischen 80 und 85 Jahre alt (672.001 = 25,9% mehr als in 2015), davon
sind 442.813 weiblich. Die zweitgrößte Gruppe ist zwischen 85 und
90 Jahre alt (664.772 = 12,7% mehr als in 2015), davon sind 476.865 weiblich.
Knapp ein Viertel
der heute Pflegebedürftigen (24% = 818.289) wird vollstationär betreut.
Hier beträgt der Frauenanteil 70,4%.
Über drei Viertel
(76% = 2,59 Mio.) der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen
(1,76 Mio.) bzw. ambulanten Pflegediensten (830.000) versorgt.
Quelle: Statistisches Bundesamt (destatis.de), Pflegeststatistik, Stand Ende 2017
Die Zahl der Pflegedürftigen
ist in Deutschland von 1999 bis 2015 von 2 Mio. auf rund 2,9 Mio. gestiegen.
Die Zahl der Pflegedürftigen
steigt voraussichtlich bis 2050 auf 5,3 Mio. Das wird 7% der gesamten Bevölkerung
in Deutschland entsprechen. Im Jahr 2015 waren es noch 3%.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (bundesgesundheitsministerium.de),
Stand Juni 2017
In Deutschland sind
gegenwärtig bis zu 1,7 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die große
Mehrheit ist von der Alzheimer-Krankheit betroffen.
Pro Jahr treten in
Deutschland mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Da die Zahl der Neuerkrankungen
jene der Sterbefälle übersteigt, wächst die Zahl der Demenzkranken
jährlich um 40.000 Personen.
Im Jahr 2020 werden
geschätzt 18,4 Mio. über 65-Jährige in Deutschland leben. Davon
werden voraussichtlich 1,79 Mio. (= 9,72% der über 65-Jährigen) an
Demenz erkrankt sein. Im Jahr 2050 wird die Gruppe der über 65-Jährigen
geschätzt 24 Mio. Menschen umfassen, wovon voraussichtlich 13,04% an Demenz
erkrankt sein wird.
Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft (deutsche-alzheimer.de), Stand 2017
IIn Deutschland stehen
14.480 Pflegeheime mit rund 952.367 Plätzen zur Verfügung. Davon entfallen
93% ( = 885.488 auf die vollstationäre Pflege. Rund die Hälfte (53%)
der Heime haben freigemeinnützige Träger.
In den Heimen leben
insgesamt 921.878 Pflegebedürftige (7,5% mehr als 2015). Davon haben die
meisten (298.062) Pflegegrad 3. Eine Tagespflege besuchen 103.554 Pflegebedürftige
(40,2% mehr als in 2015).
Knapp zwei Drittel
(61,6%) der vollstationären Plätze sind Einzelzimmer, ein Drittel
(31,6%) sind Doppelzimmer.
Die durchschnittliche
Auslastung der Heime für vollstationäre Pflege liegt bei 92,4%. Durchschnittlich
versorgt ein Pflegeheim 64 Pflegebedürftige.
Insgesamt beschäftigen
die Heime 764.648 Arbeitnehmer/innen. Davon sind 177.948 staatlich anerkannte
Altenpfleger/innen (5,9% mehr als in 2015) sowie 51.808 staatlich anerkannte
Altenpflegehelfer/innen (11,6% mehr als in 2015).
Von den Beschäftigten
arbeiten die meisten (469.584) in der körperbezogenen Pflege. Die zweitgrößte
Gruppe (121.516) ist im Hauswirtschaftsbereich tätig.
52.295 Beschäftigte
sind Auszubildende bzw. (Um-)Schüler/innen (2,3% mehr als in 2015). Davon
streben 44.993 den Abschluss als staatlich anerkannte/r Altenpfleger/in bzw.
3.706 den Abschluss als staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/in an. Fast
ein Drittel (28,2%) der Auszubildenden ist älter als 30 Jahre.
81,3% aller Beschäftigten
in Pflegeheimen sind Frauen. Nur knapp ein Drittel der Beschäftigten (28,9%)
arbeitet in Vollzeit.
Quelle: Statistisches Bundesamt (destatis.de), Pflegestatistik, Stand Ende 2017
In Deutschland gibt
es 14.100 ambulante Pflegedienste (700 mehr als in 2015). Davon sind 33% in
freigemeinnütziger Trägerschaft und rund zwei Drittel (66% = 9.200)
der ambulanten Pflegedienste in privater Trägerschaft. 14 % der Pflegedienste
sind an ein Wohnstift bzw. ein Pflegeheim angebunden.
Im Durchschnitt versorgt
jeder ambulante Pflegedienst 59 Personen. Das sind durchschnittlich 46 Pflegebedürftige
bei den privaten ambulanten Pflegediensten und 84 bei den freigemeinnützigen.
Die ambulanten Pflegedienste
in Deutschland beschäftigen 390.322 Mitarbeitende. Mehr als zwei Drittel
(69%) aller Beschäftigten arbeiten in Teilzeit, 28% in Vollzeit. 86% der
Mitarbeitenden sind Frauen. 40% der Beschäftigten sind 50 Jahre und älter.
Arbeitsschwerpunkt
bei mehr als zwei Drittel (69%) der Beschäftigten ist die körperbezogene
Pflege, ein Achtel (13%) hilft bei der Haushaltsführung.
94.079 aller in
ambulanten Pflegediensten Beschäftigten sind staatlich anerkannte Altenpfleger/innen
(20,2% mehr als in 2015), 21.213 der Beschäftigten sind staatlich anerkannte
Altenpflegehelfer/innen (19,8 % mehr als in 2015). Dazu kommen 78.537 Gesundheits-
und Krankenpfleger (4,2 % weniger als in 2015). 12.316 der Beschäftigten
sind Auszubildende bzw. (Um-)Schüler/innen (5% mehr als in 2015). Zwei
Drittel des Personals (68%) arbeitet hauptsächlich in der körperbezogenen
Pflege.
Quelle: Statistisches Bundesamt (destatis.de), Pflegestatistik, Stand Ende 2017
Im Jahr 2015 waren
in Deutschland 514.000 Pflegekräfte in der Altenpflege sozialversicherungspflichtig
beschäftigt. Über die Hälfte davon waren examinierte Fachkräfte.
Im Jahr 2017 hat sich die Zahl der in der Altenhilfe beschäftigten Pflegekräfte
auf 561.000 gesteigert. Das war ein Plus von 9% gegenüber dem Jahr 2015.
In 2017 waren im
Jahresdurchschnitt knapp 15.000 offene Stellen für examinierte Altenpflegefachkräfte
gemeldet. In keinem Bundesland standen rechnerisch ausreichend qualifizierte
arbeitslose Bewerber/innen zur Verfügung, um damit den Bedarf an Fachkräften
zu decken. Rechnerisch standen 100 gemeldeten offenen Stellen bundesweit 32
entsprechend qualifizierte Arbeitslose gegenüber.
Die Stellenangebote
für examinierte Altenpflegefachkräfte blieben durchschnittlich 171
Tage offen. Das ist um 67% länger als durchschnittlich bei allen anderen
Berufen.
Die Ergebnisse des
"Pflege-Thermometers 2018" vom Deutschen Institut für angewandte
Pflegeforschung (DIP), die auf dem Deutschen Pflegetag 2018 in Berlin vorgestellt
wurden, verweisen aktuell auf 38.000 offene Stellen in der ambulanten und stationären
Altenpflege.
Zahlreiche Studienergebnisse,
die auf unterschiedlichen Berechnungen und Annahmen basieren, befassen sich
mit der Frage, wie sich die Fachpersonallücke in der Altenpflege entwickeln
wird. Nach Afentakis et al. (2010) werden im Jahr 2025 knapp 200.000 Pflegefachkräfte
fehlen. Burckhart et al. (2012) hat für das Jahr 2030 eine Lücke von
168.000 Pflegefachkräften errechnet. Rothgang et al. (2012) beziffert für
2030 den Personalmangel für alle Beschäftigte in der Altenpflege mit
434.000 Vollzeitkräften, Prognos (2015) überbieten diese Prognose
mit 517.000 fehlenden Beschäftigten in 2030 noch.
Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich, Mai 2018); dip.de; bertelsmann-stiftung.de;