Altenpflege unterscheidet sich wesentlich von der Akutpflege. Altenpflege bedeutet Langzeitpflege und -begleitung, also enorme Beziehungsarbeit. Sie benötigt daher Wissen und Fertigkeiten, die zu Fachkompetenz führen, sowie Sozialkompetenz und Selbstständigkeit, die in personale Kompetenz einmünden. Beide Kompetenzbereiche müssen sich schon in der Altenpflege-Ausbildung abbilden.
Ein qualifizierter Berufsabschluss ist Grundlage für die Weiterbildung. Ob als Basismodul oder als Aufbaumodul zur Leitungskraft, zur gerontopsychiatrischen Fachkraft oder zur palliativen Pflege/Geriatrie - Altenhilfe ist von multiperspektivischen Anforderungen bestimmt. Sie bietet den Beschäftigten zudem selbst viele Perspektiven. Auch ein Studium, das auf dem ersten berufsqualifizierenden Abschluss aufbaut, erweitert dieses Spektrum.
Zur beruflichen Bildung hat das Bündnis für Altenpflege ein Modell entwickelt. Es wird von Grundprinzipien geleitet, z.B. dass sich die Sorge und Verantwortung für alte Menschen mit Pflegebedarf aus deren Lebenswelten herleiten und daher unterschiedlicher Berufsgruppen bedürfen. Dabei geben die Lebenswelten der Pflegebedürftigen vor, welche Berufsgruppen an der Versorgung zu beteiligen sind.
Alle Aus- und Weiterbildungsgänge müssen im Sinne der jeweiligen
Aufgaben in der Altenhilfe bundesweit zu verlässlichen Qualifikationen
führen, fordert das Bündnis für Altenpflege. Damit würden
in jedem Bundesland endlich auch einheitliche Zugänge zu Leitungspositionen
im Arbeitsfeld geschaffen werden. Das ist bisher nicht der Fall, wie eine aktuelle
Studie belegt.